“Wirtschaft und Handel funktionieren nicht als Einbahnstraße!“
Der Deutsche Bahn Konzern ist ein internationaler Anbieter von Mobilitäts- und Logistikdienstleistungen und beschäftigt weltweit über 300.000 Mitarbeiter. Im Personenverkehr befördert der DB-Konzern europaweit mehr als 12 Millionen Personen pro Tag – davon alleine 5,5 Millionen in Deutschland. Auf Anfrage der Initiative „Gesichter der Demokratie“ hat der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG Dr. Richard Lutz ein Statement zum Thema „Demokratie und Freihandel aus Sicht der Wirtschaft“ verfasst.
Statement von Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG zum Thema „Demokratie und Freihandel aus Sicht der Wirtschaft“:
Die Deutsche Bahn ist längst ein international agierendes Unternehmen. Mehr als ein Drittel unserer 310.000 Mitarbeiter arbeitet jenseits der deutschen Grenzen in mehr als 130 Ländern – und das ist auch gut so für unser Unternehmen. Denn durch unsere Mitarbeiter in allen Teilen der Welt und unsere internationalen Geschäftsaktivitäten erhält die Deutsche Bahn wertvolle Impulse für mehr Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Einstellungen und Traditionen.
Gleichzeitig prägen unsere hierzulande gelebten demokratischen Werte und Standards natürlich unser geschäftliches Handeln im Ausland. Für uns steht außer Frage, dass wir den Zugang zu ausländischen Märkten nicht mit einem Verzicht auf wirtschaftsethische Grundsätze erlangen wollen. Deshalb engagiert sich die Deutsche Bahn auch im internationalen Umfeld zu Compliance-Themen und folgt in ihrem Geschäftsverhalten internationalen Standards guter Unternehmensführung.
Ich bin überzeugt: Wirtschaft und Handel funktionieren nicht als Einbahnstraße. Der Handel und Austausch von Gütern und Dienstleistungen stärkt das gegenseitige Verständnis zwischen den Völkern und Nationen. Vielerorts können internationale Wirtschaftsbeziehungen auch ein Türöffner sein für den freien Austausch von Meinungen und Informationen. Grundwerte der Demokratie wie Pluralismus, Pressefreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung können wir nicht stärken, indem wir uns abschotten voneinander und Handelsschranken oder Schutzzölle aufbauen. Das sind die falschen Signale in Zeiten der Globalisierung. Wir brauchen Austausch und Zusammenarbeit statt Isolierung und Abschottung – das gilt für Europa wie auch für den Handel auf der ganzen Welt.